Austausch mit anderen Schulen
Das Wittelsbacher pflegt den Austausch mit anderen Schulen in vielen Fächern. So können unsere Schülerinnen und Schüler in Frankreich, Spanien, Italien oder Griechenland ihre Studien vor Ort betreiben und natürlich neue Freundschaften knüpfen.
Der Austausch mit Gleichaltrigen ist für das interkulturelle Lernen eine ganz maßgebliche Komponente – vom Gedanken der Völkerverständigung gar nicht zu reden!
Schulpartnerschaft des Wittelsbacher-Gymnasiums München mit dem 3. Lyzeum in Ioannina (Griechenland)
Gefördert vom Deutsch-Griechischen Jugendwerk (DGJW)
Unser Besuch in Ioannina
Nach der Landung in Thessaloniki wurden unsere Schülerinnen und Schüler sehr herzlich von den Griechen am Flughafen begrüßt und es ging gemeinsam in die Stadt, welche wir in den nächsten Tagen im Rahmen einer kulturellen Stadtexkursion erkundeten: Das byzantinische Museum, das jüdischen Museum mit seiner erschütternden Ausstellung zu den Deportationen der jüdischen Gemeinde nach Auschwitz, die Kirche des Heiligen Dimitrios mit ihrer mystischen Krypta, die beeindruckende Rotunde des Palastes des Galerius, das Bildungsprogramm des Olympischen Museums und die interessante Stadt Thessaloniki. Gleich am ersten Abend saßen die deutschen und griechischen Schülerinnen und Schüler von sich aus an gemischten Tischen in einer Taverne und unterhielten sich rege und lachten viel miteinander.
Anschließend ging es Richtung Ioannina, wobei wir auf dem Weg bei UNESCO-Weltkulturstätten Halt machten: So besichtigten wir das, erst letzte Jahr eröffnete, Museum in Vergina, dem antiken Agai und stiegen hinab ins Grab von Philipp II. dem makedonischen König, dem Vater von Alexander dem Großen, dann stiegen wir zur Akropolis von Agai hoch wo Alexander zum König von Makedonien gekrönt wurde. Weiter ging es zu den berühmten Meteora-Klöstern, welche erhaben auf Steilklippen thronen und wo wir von den dort lebenden Nonnen das griechisch-orthodoxe Klosterleben erläutert bekamen.
Nach der Ankunft in Ioannina erkundeden wir die wunderschön am See gelegene Stadt; das von einer dicken Mauer umgebene antike, byzantinische, osmanische Zentrum mit Moschee und Palast. Uns wurde auch von einem Vertreter der jüdischen Gemeinde Ioannina die romaniotische Synagoge aufgesperrt, und er hat uns die erschreckende Geschichte der Gemeinde während des Holocausts erzählt.
Im traditionellen Handwerkszentrum von Ioannina wurden wir in die Kunst der Silberschmiede eingeführt.
In der Schule hospitierten wir in den Fächern Altgriechisch, Englisch, Latein, Mathematik und Physik. In einem Workshop erarbeiten die deutschen und griechischen Schülerinnen und Schüler gemeinsam eine antike griechische Tragödie; die non-verbale Kommunikation auf der Bühne überbrückte die letzten lost-in-translation Momente zwischen den deutschen und griechischen Schülerinnen und Schülern mit Gelächter.
Thematisch liegt der Fokus unserer Schulpartnerschaft auf der Erinnerungskultur in Epirus und in Deutschland und somit in Griechenland auf der Zeit der deutschen Besatzung. Hierzu hörten wir einen Vortrag von Herrn A. Raptis, einem ausgewiesen Experten zu dieser Epoche, über die Märtyrerdörfer von Epirus, in denen von der Wehrmacht fürchterliche Kriegsverbrechen begangen wurden. In den nächsten Tagen besuchten wir die Märtyrerdörfer Monodendri und Asprangelos und im Märtyrerdorf Lingiades legten die deutschen und griechischen Schülerinnen und Schüler einen gemeinsamen Kranz an dem Gedenkort nieder.
Am Faschingsdienstag hatten wir viel Spaß auf dem Schulhof, es wurden die traditionellen Bräuche zum Fasching aufgeführt und auch wir deutschen Besucher mussten uns unterhaken und bei den traditionellen Tänzen mitmachen; so wurden wir als Teil der Schulgemeinschaft gleich am nächsten Tag „miteingepackt“, um das Mädchen-Team unserer griechischen Partnerschule bei den überregionalen Wettkämpfen mit anzufeuern.
Mittags besuchten wir die Orakelstätte und das antike Theater von Dodoni. Hier erhielten wir eine Führung im antiken Theater, wo die Schülerinnen und Schüler im Theaterhalbrund den eingeübten Akt aus Aristophanes‘ Komödie „Die Vögel“ wieder zum Leben brachten.
Die 18 Schülerinnen und Schüler des Wittelsbacher Gymnasiums hatten in dieser zehntägigen Fahrt das Glück, die Schülerinnen und Schüler der 3. ΓΕ.Λ. «Επιφάνειος Σχολή» kennenzulernen, Freundschaften zu schließen, mit ihnen zusammenzuarbeiten, zu reisen, Freizeit gemeinsam zu verbringen, Deutsch und Englisch und auch ein bisschen Neugriechisch anzuwenden, die lokale Küche zu genießen und vom vielseitigen Programm, das unsere griechischen Freunde für uns zusammengestellt haben, bereichert zu werden.
Wir, das Wittelsbacher-Gymnasium und die 3. ΓΕ.Λ. «Επιφάνειος Σχολή» Ioannina danken dem Deutsch-Griechischen Jugendwerk DGJW, das Jugendtreffen, Schul- und Sportaustausche zwischen griechischen und deutschen Schülern inhaltlich wie finanzielle fördert, für die Unterstützung unserer Schulpartnerschaft. Wir freuen uns schon sehr unsere griechischen Freunde im April hier bei uns in München zu begrüßen!
Besuch der griechischen Schülerinnen und Schüler aus Ionnina in Deutschland
Am Freitag, den 12. April 2024, empfingen wir unsere griechischen Freundinnen und Freunde an der Hackerbrücke in München. In den folgenden zehn Tagen erwartete uns ein vollgepacktes Programm: Museumsbesuche, Spaziergänge durch Parks und Altstädte sowie zahlreiche gemeinsame Mahlzeiten – vor allem aber eine wunderbare Zeit miteinander.
Nach vielen Begrüßungen, Umarmungen und Handschlägen fuhren wir zur Schule, wo zunächst die Koffer in einem Klassenzimmer abgestellt wurden, damit sich unsere griechischen Freunde abends noch für den Schulball umziehen und zurechtmachen konnten. Nach einer Partie Tischtennis und einem gemeinsamen Mittagessen im Biergarten des Augustinerkellers besuchten wir das NS-Dokumentationszentrum, wo wir uns sozusagen am Gründungsort der NSDAP mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinandersetzten.
Am Abend fand der Wittelsbacher Frühlingsball statt, ein Highlight des Jahres. Die Freude war groß, und wir tanzten gemeinsam Wiener Walzer und griechische Volkstänze. Die Stimmung war hervorragend und alle hatten eine schöne Zeit miteinander.
Am nächsten Morgen reisten wir über das Wochenende nach Nürnberg, wohin unsere griechischen Freunde bereits am Freitagabend aufgebrochen waren. Dort angekommen schlenderten wir durch die mittelalterliche Altstadt. Unsere griechischen Freunde probierten erstmals “Drei im Weckla” (drei Bratwürste in der Semmel), eine fränkische Spezialität, als Nachtisch gab Herr Petersen uns allen – leicht neben der typischen Jahreszeit – echte Nürnberger Elisenlebkuchen aus, leckeres fränkisches Mittagessen. Danach besuchten wir die Kaiserburg und erhielten eine eindrucksvolle Führung durch die alten Gemächer der deutschen Kaiser. Eine kleine Komplikation ergab sich, als wir in der S-Bahn zwei Austauschschüler „verloren“, die dann allein durch die Nürnberger Altstadt irrten. Die sofort eingeleitete Suchaktion war bereits nach 20 Minuten erfolgreich, sodass wir – wieder vereint – gemeinsam ein köstliches Abendessen im “Gulden Stern”, einem der ältesten Nürnberger Bratwursthäuser, genießen konnten.
Das verlängerte Wochenende verging wie im Flug: An unseren Besuch in Ioannina anknüpfend besichtigten wir den berühmten Gerichtssaal 101, in dem nach dem Zweiten Weltkrieg die Verbrecher der NS-Zeit verurteilt wurden; besuchten das Germanische Nationalmuseum mit seinem UNESCO-Weltkulturerbe „Beheim Globus“ und probierten abends “Schäufele”. Zum Abschluss besuchten wir das ehemalige Reichsparteitagsgelände, wo Herr Petersen einen informativen Vortrag zum Thema Verführung durch Propaganda hielt.
Zurück in München verbrachten wir den Dienstagmorgen im Klassenzimmer, bevor wir am Nachmittag zur KZ-Gedenkstätte Dachau fuhren. Dort machten wir unter der Führung von Herrn Petersen einen Rundgang durch die Gedenkstätte. Seine Darlegungen zum Leiden und Sterben der Häftlinge haben uns sehr bewegt.
Am Mittwochmorgen wurden unsere griechischen Freundinnen und Freunde von Schnee und Regen überrascht. Trotz des schlechten Wetters zogen wir zum Sightseeing durch die Münchener Innenstadt und lauschten schließlich dem Glockenspiel (einige mit reichlich Fanartikeln aus dem FC Bayern Shop unter dem Arm;-).
Am Donnerstag fanden Unterrichtsbesuche in verschiedenen Fächern statt, bevor wir gemeinsam in der Mensa aßen und dem Deutschen Museum einen Besuch abstatteten. Nach einem Museumsbesuch in der Alte Pinakothek – wegen des schlechten Wetters fiel der von uns geplante Nachmitttag im Englischen Garten leider ins Wasser – hatten wir dennoch einen schönen unterhaltsamen Bowling Abend am Freitag.
Am Samstag brachen wir nach Neuschwanstein auf, dem erklärten Wunschziel der „Griechen“. Nach einer langen Zugfahrt bei Schneefall in Füssen angekommen, genossen wir die Aussicht auf die verschneiten Allgäuer Alpen.
Am Sonntag begleiteten wir unsere Freunde nach einem gemeinsamen Frühstück – wo wir uns mit unseren gemachten Foto-Highlights ein letztes Mal über die Besuche und gemachten Erfahrungen freuten, zum Hauptbahnhof und verabschiedeten uns schweren Herzens.
Der Austausch war für uns alle eine unvergessliche Erfahrung. Herzlichen Dank an Herrn Petersen, Frau Dr. Breitenberger und Frau Mihou für die Organisation sowie an Herrn Sonders für die Antragstellung der Fördergelder!
Julius Albrecht, Jakob Kärtner, Julian Sandner, Margot Wang, Carl Winter (10 d)
Alles zum Austausch mit einer französischen Schule findet sich hier…
SPANIEN
Seit 2018 gibt es am WBG einen Austausch mit einer Schule in Terrassa in Katalonien. Die Stadt Terrassa liegt ca. 30 km nordwestlich von Barcelona und hat ca. 224.000 Einwohner.
Die Austauschschule, Colegio Mare de Déu del Carme, hat in der Sekundarstufe eine ähnliche Anzahl von Schülern wie unsere Schule, die dort neben Katalanisch und Spanisch als Muttersprachen, Englisch, Französisch und Deutsch lernen.
Bei unseren Besuchen in Terrassa erwartet uns immer ein abwechslungsreiches und vielseitiges Programm, das uns Einblicke in das katalanische Schulleben, die Kultur und Kunst der Region und die spanische Lebensart ermöglicht. Ausflüge nach Barcelona mit Besichtigung der Sagrada Familia, dem Barri Gotic und weiteren Bauwerken von Antoní Gaudí, nach Sitges, einem pittoresken Küstenstädtchen oder nach Figueras ins Dalí-Museum stehen jedes Jahr auf dem Programm.
Natürlich gibt es jedes Jahr auch einen Gegenbesuch der Spanier bei uns am WBG. Für ca. 1 Woche öffnen wir unsere Schule und unsere Familien, um unseren Gästen einen unvergesslichen Aufenthalt in Bayern bieten zu können.