Wittelsbacher Gymnasium München

Wittelsbacher SchülerInnen und Erasmus+

Seit fünf Jahren ist „Erasmus +“ ein fester Bestandteil des Programms des Wittelsbacher-Gymnasiums. Zwei Schulen sind von Anfang an unsere Projektpartner: Das „Liceo Walther von der Vogelweide“ in Bozen und das Barlaeus – Gymnasium in Amsterdam. Bei zwei Projekten war das Bundesgymasium in Rein (bei Graz) mit vertreten, zwei verschiedene Gymnasien auf Kreta, und nun ist auch schon das zweite Mal ein Gymnasium in Thessaloniki Mitglied in der Partnerschaft.

SchülerInnen aller Schulen arbeiten dabei an einem gemeinsamen Projektthema, das bei den Projekttreffen, zu denen jeweils fünf SchülerInnen und zwei Lehrkräfte kostenlos reisen dürfen, bearbeitet und dann – optimaler Weise auch in gegenseitigem Austausch – an den einzelnen Schulen weitergeführt wird.

In den Jahren 2016 – 2018 haben wir ein Projekt zur Problematik von Flucht und Migration von der Antike bis in die aktuelle Zeit durchgeführt, das nach dem Höhepunkt der gemeinsamen Aufführung einer griechischen Tragödie in Amsterdam dem Wittelsbacher-Gymnasium mit einer von den Schülern – unter fachkundiger kunstpädagogischer Anleitung – selbst konzipierten Ausstellung im Museum für Abgüsse klassischer Bildwerke einen sehr schönen Erfolg bescherte: Unsere SchülerInnen durften mehrfach SchülerInnen anderer Schulen führen und errangen durch ihren Beitrag den Pegalogos-Preis des Arbeitskreises Humanistisches Gymnasium. Die durch die Ausstellung eingenommenen Spenden kamen einer Flüchtlingsunterkunft in Anogeia bei Iraklio zugute, die wir bei unserem dortigen Projekttreffen besucht hatten.

In den Jahren 2018 – 2020, so war es geplant, wollten wir uns dem Thema „Demokratie und ihre Gefährdungen“ widmen. Nach dem vor allem auf antike Texte zum Thema fokussierenden Startmeeting in München gingen wir in Thessaloniki den Wurzeln der griechischen Demokratie nach, ließen uns in Bozen von der „Macht der Bilder“ (Symbole, v. a. aber Antisymbole der Demokratie, wie sie in den faschistischen Monumenten in Bozen machtvoll aufscheinen) beeindrucken, beschäftigten uns mit den Auswüchsen des italienischen und deutschen Faschismus, brachten erneut im internationalen Team eine altgriechische Tragödie auf die Bühne und standen kurz vor unserem Abschluss-Meeting auf Kreta, das uns die ersten Spuren von Herrschaft in Europa (die Stätten der Minoer) nahebringen sollte. Alles war koordiniert und gebucht, als uns der erste Lockdown wie an allen Schulen zur notgedrungenen Absage zwang, umso schmerzlicher, als davon auch die in diesem Projekt geplante Fotoausstellung entfallen musste, die wir im Bayerischen Landtag, in der Politischen Akademie in Tutzing und an der ALP Dillingen hätten zeigen dürfen. Auch eine großzügig gewährte Projektverlängerung bis 2021 konnte die Realisierung nicht mehr ermöglichen.

Umso mehr freuen wir uns über die Bewilligung eines neuen Projektes mit dem Thema „(V)erkannte Vielfalt – Minderheiten in Europa“, zu dem im letzten Schuljahr bereits eine Reihe von Videokonferenzen stattfanden und das uns nun hoffentlich wieder live an die Orte der Partnerschulen führt. Dieses Mal ist das Gymnasium Johannes Honterus aus Brasov (Kronstadt) neu dabei.

Die Erasmus+ Projekte eignen sich besonders für Schülerinnen und Schüler v. a. der Mittel- und unteren Oberstufe, die besonders an Latein, Griechisch, Geschichte, Politik, Kunst und Theaterspiel, in diesem Projekt auch Musik, interessiert sind.

Das Lehrerteam besteht neben Herrn StR Braml und Frau StDin M. Krichbaumer aus Frau StRin Anna Kagerer und Herrn StD (i. R.) L. Kres. Unterstützend ist auch Herr StD (i. R.) Dietmar Gebauer immer wieder mit dabei.

Die ausführliche Dokumentation aller Projekttreffen, Materialien und Fotos findet sich auf der gemeinsamen Homepage für Klassische Gymnasien.