Schulhund Crusoe am WBG
Ab September 2022 ist der Großpudel Crusoe am WBG als Schulhund im Einsatz.
Die Anwesenheit eines Schulhundes fördert das Empathievermögen und die Konzentrationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler und trägt so zu einer guten Lernatmosphäre bei. Darüber hinaus entwickeln die Jugendlichen im Umgang mit dem Tier Verantwortungsbewusstsein und Selbstbewusstsein. Die Gegenwart des Hundes kann Sicherheit in schwierigen Situationen geben und so auch zu Stressabbau auf Seiten der Lernenden führen.
In erster Linie arbeitet der Großpudel Crusoe als Schulbegleithund, das bedeutet, dass er seine Besitzerin im Unterricht begleitet.
Anfangs ist die Situation für die Schülerinnen und Schüler und für den Pudel Crusoe sicher noch spannend und aufregend, aber bald wird die Anwesenheit des Hundes für alle zur Gewohnheit werden. Die Jugendlichen helfen dem Hund am besten bei der Eingewöhnung, wenn sie sich ruhig verhalten und ihn gar nicht so sehr beachten.
Crusoe darf sich, nach einer Phase der Ruhe zu Beginn der Stunde, während der Unterrichtsstunden im Klassenzimmer frei bewegen. Und er hat dort einen eigenen Platz, so dass er sich während des Unterrichts auch zurückziehen kann.
Weitere grundlegende Informationen zum Einsatz von Schulhunden in Bayern:
https://www.schulhunde-bayern.com
https://deutsches-schulportal.de/unterricht/was-beim-einsatz-von-schulhunden-zu-beachten-ist/
Der Hund im Schulhaus
Ein Schulhund hat, wie generell die Anwesenheit von Tieren, grundlegend wohltuende Effekte für die Schulgemeinschaft. Die Schule wird als Ort wahrgenommen, an dem alle – eben auch ein sensibles, soziales Tier wie ein Hund – sich wohlfühlen können und nach Möglichkeit nicht gestresst sind. Aufgrund seines fröhlichen, ausgeglichenen Wesens wird sich Crusoe hoffentlich schnell an die Schulumgebung gewöhnen.
Trotzdem ist das Schulhaus mit seinen vielfältigen Gerüchen von Hunderten von Menschen für einen Hund eine sehr eindrucksstarke Umgebung. Die unruhige, angespannte Atmosphäre zu Schulbeginn und turbulente Situationen im Pausenhof oder zu Schulschluss bedeuten für einen Hund auf jeden Fall große Aufregung, auch wenn er sich – wie Crusoe – in Menschengruppen generell wohl fühlt. Außerdem soll Crusoe den Schulalltag für die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte nicht beeinträchtigen. Deshalb wird er sich zu Schulbeginn, zu Schulschluss und in den Pausen nach Möglichkeit nicht auf den Gängen aufhalten. Außerdem ist er nicht im Lehrerzimmer.
Crusoes Tätigkeit als Schulbegleithund
Ein Schulhund schafft im Unterricht eine angenehme Atmosphäre und hat positive Auswirkung auf das Sozialverhalten: Einerseits sind alle Anwesenden zu rücksichtsvollem und ruhigem Verhalten angehalten, um dem Hund keinen Stress zu bereiten, andererseits nimmt ein Hund Gefühle und Spannungen im Raum genau wahr und reagiert darauf. So wird Crusoe zum Beispiel merken, wenn eine Schülerin oder ein Schüler unsicher, nervös oder traurig ist und sich dann in die Nähe legen oder vielleicht sogar Trost anbieten, indem er bei der betreffenden Person den Kopf auf den Schoß legt…
Im Klassenzimmer ist nicht der richtige Ort, mit Crusoe zu spielen. Die Jugendlichen sollen sich auf den Unterricht konzentrieren und Crusoe soll lernen, dabei zu sein, ohne zu stören. Aber nach Schulschluss wird Frau Bayer zusätzlich regelmäßige Termine zu gemeinsamen Spaziergängen mit Crusoe anbieten. Hier ist dann auch Zeit, für gemeinsame Spiele und das Erlernen der Körpersprache des Hundes. Oder die Schülerinnen und Schüler genießen einfach eine entspannte Auszeit mit dem Hund.
Regeln für die Zusammenarbeit mit einem Schulhund
Am wichtigsten ist, dass ein Schulhund auch trotz der vielen Menschen um ihn herum keinen Stress hat. Und dabei können ihm alle im Schulhaus helfen:- Ein Hund fühlt sich wohl, wenn es ruhig ist. Lautes Schreien, wildes Gestikulieren und Toben ist für ihn anstrengend.
- Bei einer Begegnung im Schulhaus sollte der Hund so wenig wie möglich beachtet werden.
- Nach Möglichkeit sollte immer nur eine Person auf den Hund zugehen, mit ihm sprechen, ihn streicheln oder mit ihm arbeiten.
- Der Hund darf nicht ohne Erlaubnis der Besitzerin gefüttert werden.
Für die Anwesenheit des Hundes im Unterricht und für die Zusammenarbeit mit Crusoe sollten die Schülerinnen und Schüler die folgenden Regeln beachten:
- Der Hund fühlt sich wohl, wenn es leise ist.
- Wir gehen langsam, wenn der Hund da ist.
- Den Hund seitlich von vorn begrüßen, so dass er dich sehen kann.
- Nur eine Schülerin oder ein Schüler spricht und arbeitet mit dem Hund oder streichelt ihn.
- Der Hund möchte nur an seinen Lieblingsstellen gestreichelt werden.
- Nach dem Hundekontakt sollen die Hände gewaschen werden.
- Auf seinem Ruheplatz wird der Hund nicht gestört.
- Der Hund darf seine Sachen behalten!
- Fütterung des Hundes nur mit Erlaubnis der Besitzerin.
- Abfall gehört in den Mülleimer.
Diese Regeln werden in den Klassen, in denen Crusoe anwesend ist, wiederholt und eingeübt.
Großpudel Crusoe
Großpudel zeichnen sich generell durch Geduld, Sensibilität, Menschenbezogenheit und eine ansteckende Fröhlichkeit aus und sind daher von ihrer Anlage her sehr gut für den ehrenamtlichen Einsatz in der Schule oder in anderen Einrichtungen geeignet.
Crusoe ist geduldig, ausgeglichen und fühlt sich in Menschengruppen wohl. Er nimmt die Stimmungen der Menschen um sich aufmerksam wahr und versucht stets, höflich und vorsichtig auf Menschen zuzugehen. Er ist sehr verschmust, lässt sich aber auch gerne auf Albernheiten und Spiel ein. Insgesamt verhält sich Crusoe ruhig und bellt generell nicht. Bei Irritation zeigt er keine Fluchtreaktion, sondern bleibt stehen oder setzt sich.
Als Großpudel vollzieht Crusoe keinen Fellwechsel und seine Anwesenheit im Schulhaus löst daher bei Tierhaarallergikern keine Probleme aus.
Ausbildung zum Schulbegleithund
Gemeinsam mit seiner Besitzerin durchlief Crusoe im Schuljahr 2022/23 eine vom Kultusministerium anerkannte Ausbildung zum Schulbegleithund bei der Hundeschule Amperland, was bedeutet, dass das Team für einen pädagogischen Einsatz ausgebildet wird. Die Ausbildung ist als Begleitung zum Einsatz konzipiert.
Nach der ersten Phase der Vorbereitung und Organisation des Schulhundeinsatzes und der Vorbereitung des Hundes wird in den ersten Monaten die Schulbegleitung trainiert. Das bedeutet, dass der Hund stressfreies Liegen am Platz im Klassenzimmer einübt und sich auf Kommando dann frei und ruhig im Klassenzimmer bewegen darf. Die Schülerinnen und Schüler lernen in dieser Zeit den richtigen Umgang mit dem Hund im Klassenzimmer und die Hundeführerin lernt die Beobachtung und Führung des eigenen Hundes im pädagogischen Kontext. Erste kleine Übungen und Hundespiele mit einzelnen Jugendlichen sind möglich, sobald sich der Hund und die Schülerinnen und Schüler an die neue Situation gewöhnt haben. Darüber hinaus werden auch Hundespaziergänge angeboten, so dass sich einzelne Schülerinnen und Schüler näher mit dem Hund befassen können, wenn sie das möchten.
Wenn nach den ersten Monaten die Schulbegleitung reibungslos und entspannt abläuft, können weitere Einsatzfelder für den Hund erarbeitet und erprobt werden. Hier sind viele verschiedene Möglichkeiten denkbar. Wichtig ist, genau zu beobachten, für welche Tätigkeiten Crusoe geeignet ist, so dass ihm der Einsatz Freude bereitet und Stress oder Überforderung vermieden werden.
Die Begleitung der Einführung des Schulhundes, die Erarbeitung eines auf das WBG zugeschnittenen Konzeptes und auch die weitere Begleitung in den kommenden Schuljahren findet mit Unterstützung der Hundeschule Amperland und Crusoes Tierarztpraxis statt.
Crusoe ist ein sehr feinfühliger, menschenbezogener und freundlicher Hund, der den Schülerinnen und Schülern des WBG sicher ein guter Lernpartner und Begleiter wird. Crusoe ist allerdings kein Therapiehund, wird also gezielt für den pädagogischen, nicht für therapeutischen Einsatz ausgebildet.
Schulhund und Tierschutz
Natürlich ist die Beachtung des Tierschutzes im Schulhund-Einsatz elementar. Crusoe soll an seiner Tätigkeit am WBG Freude haben und darf nicht dauerhaftem Stress ausgesetzt sein. Die Hundeführerin ist mit Unterstützung der Ausbilderin für das Wohl des Hundes verantwortlich und muss genau auf eventuelle Stress-Signale des Hundes reagieren und den Schulhundeinsatz entsprechend gestalten.
Selbstverständlich gehören zur Beachtung des Tierschutzes im Rahmen des Einsatzes in der Schule- ein regelmäßiger tierärztlicher Gesundheitscheck
- eine sorgfältige Fellpflege und Tierhygiene
- eine regelmäßige Begleitung durch die Tiertrainerin Hildegard Stepberger, Hundeschule Amperland